Karneval
Ursprung
des rheinischen KarnevalsAls
Karneval, Fasching oder Fastnacht bezeichnet man traditionell die
Zeit der Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und überschäumenden
Lebensfreude vor Beginn der österlichen Fastenzeit.
Ihren Ausdruck findet diese Zeit in den unterschiedlichen
Karnevalshochburgen der Welt. Regional wird diese Zeit auch als
Fasnet, Fastelovend, Faslam, Fasteleer, Faasend
oder Fosnet bezeichnet.
Karneval ist
Bestandteil des römisch-katholischen Kirchenjahres. Seine Ursprünge
reichen aber bis in heidnische Traditionen zurück zu den Frühlingsfesten
und Fruchtbarkeitsriten der alten Völker Nordeuropas, mit denen das
Ende des langen Winters gefeiert wurde. Damals verbanden die
Menschen die winterliche Jahreszeit mit Dämonen und bösen
Geistern, die auf symbolische Weise mit gruseligen Masken und lauter
Musik zu vertreiben waren.
Das Wort Karneval bezieht man in Deutschland in erster Linie
auf den rheinischen Karneval. Die Herkunft des Begriffs ist nicht
eindeutig geklärt. Möglicher Ursprung:
-
mittellat.:
carnelevale (-levare) die mit der Fastenzeit
bevorstehende "Fleischwegnahme";
-
lateinisch:
carne vale der Abschiedsruf "Fleisch lebe
wohl".
-
Im
19. Jahrhundert wurde der Begriff auch auf das römische,
vorchristliche lat. carrus navalis Schiffskarren, ein
Schiff auf Rädern, das bei jährlichen Umzügen zum
Wiederbeginn der Schifffahrt durch die Straßen geführt wurde,
zurückgeführt. Hieraus soll sich die Tradition des
Narrenschiffs gebildet haben. Jedoch ergaben Forschungen, dass
das Wort carrus navalis im klassischen Latein nicht
existierte.
Die Ursprünge der rheinischen Karnevals gehen
möglicherweise auf die römischen Saturnalien (römisches Fest zu
Ehren des Gottes Saturn) zurück. Denn es dürfte feststehen,
dass die römische Besatzung am Rhein sie nach heimatlichem Brauche
mit einem Umzug und einem Schiffswagen beging.
Vom Fasching
spricht man vor allem in Bayern, Thüringen, Brandenburg und Österreich.
Das Wort kommt von Vaschanc, was den Ausschank des
Fastentrunks bezeichnete. Heute ist der Begriff auch in Norddeutschland am
verbreitesten. Das Wort Fastnacht
und seine regionalen Abwandlungen werden vor allem in Franken,
Hessen und Rheinhessen, in der Pfalz, am Mittelrhein sowie in Baden,
Schwaben, Sachsen, dem Saarland der Schweiz und den westlichen
Landesteilen Österreichs (Alpenraum) verwendet.
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Karnevalszeit
- Die fünfte Saison
Als Beginn der Fastnachtszeit galt bzw. gilt in den
deutschsprachigen Ländern traditionell der Dreikönigstag. In der jüngeren
Vergangenheit hat sich indes teilweise eine Vorverlegung auf den 11. November,
eingebürgert. Am Martinstag erwacht genau um 11.11 Uhr der Hoppeditz und hält seine zugleich lustige und bissige „Eröffnungsrede“
zur neuen Session.
Im neuen Jahr veranstalten zahlreiche
Karnevalsvereine Kostümbälle und sog. Sitzungen, auf denen Büttenreden,
Tänze u.a. von Tanzgarden und Karnevalslieder dargeboten werden. Rosenmontag bildet den Höhepunkt des
organisierten Karnevals. Dann rollen im Rosenmontagszug wieder Wagen
(bild rechts) an Hunderttausenden von feiernden Gästen vorbei und
„versorgen“ sie mit vom Wagen geworfener „Kamelle“ (Süßigkeiten
und andere kleine Geschenke).
Eine ebenso große Bedeutung hat der „unorganisierte“ Karneval. Weiberfastnacht und der
Karnevalssonntag sind dort die Höhepunkte. Im rheinischen Karneval
stellt die Weiberfastnacht (der Donnerstag vor Aschermittwoch) den
Übergang vom Sitzungskarneval zum Straßenkarneval dar. Traditionell
ist es an diesem Tag Brauch, dass Frauen den
Männern die Krawatte als Symbol der männlichen Macht abschneiden.
Am Abend vor Aschermittwoch wird der Hoppeditz bzw. Bacchus
verbrannt und symbolisiert das Ende der Karnevalszeit sowie den Beginn der
Fastenzeit. Oft wird an dem Abend ein Fischessen veranstaltet.
Bild links: Aule Wiever (traditionelle "Alte Weiber")
Bild rechts: Bacchus- bzw. Hoppeditz-Beerdigung
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Karneval
International
Karnevaleske Strukturen des
Maskierens, Verkleidens und ritualisierter Ausgelassenheit lassen
sich in allen Kulturen finden.
Eine ganz eigenständige,
bemerkenswerte Vitalität entwickelte der Karneval in Lateinamerika. Weltweit wird der Karneval
sehr unterschiedlich gefeiert.
Bekannt sind u. a. der Karneval in
Rio und der Karneval in Venedig. Auch in den Südstaaten der USA
gibt es eine ausgeprägte Karnevalstradition. Man verwendet hier die
französische Bezeichnung Mardi Gras (Fetter Dienstag,
Fastnachtsdienstag).
Begriffe
Hoppeditz:
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Der Hoppeditz ist ein Narrenfigur, die an Aschermittwoch zu
Grabe getragen wird, bzw. verbrannt wird. Zuvor wird zu Beginn der Karnevalszeit am 11.11. um 11.11 Uhr
der Hoppeditz erweckt.
Bei der Völl Freud ist der Hoppeditz auch als Bacchus bekannt.
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Elferrat: |
Der Elferrat ist das Parlament im Narrenreich und ist für die
Planung und Durchführung der vereinseigenen Veranstaltungen zuständig.
Der Ursprung geht auf die Besetzung der linksrheinischen
Region durch Frankreich zurück: durch die französische Besatzungszeit im Rheinland wurden die
Bürger zwar unter französische Gesetze und Sprache gestellt,
allerdings erhielten auch Bürgerrechte nach dem Vorbild der
französischen Revolution Einzug. Nach Napoleons Niederlage fiel
das Gebiet unter preußische Herrschaft, wodurch die Bürgerrecht
wieder stark eingeschränkt wurde.
Der Karneval diente als Mittel zur verdeckten Kritik an Politik
und Gesellschaft und somit verstand sich der Elferrat in den
Ursprüngen als ein Rat im bürgerlich-demokratischen Geiste.
Die Zahl Elf kann auf
verschiedene Weise interpretiert werden:
- Im Geiste der Französischen Revolution als Zahl
interpretiert, versinnbildlicht 11 die Gleichheit aller
Menschen, sozusagen eins neben eins. „ELF“ lässt sich außerdem aus den Anfangsbuchstaben
der Losung der Französischen Revolution bilden: „Egalité,
Liberté, Fraternité“ - „Gleichheit, Freiheit,
Brüderlichkeit“.
- Wie viele Zahlen wurde die Elf im Mittelalter mit Hilfe des
Glaubens gedeutet. Im biblische Sinn kennzeichnete die 11 alle Menschen, die außerhalb der Sittengesetze standen - alle, die
die Zehn Gebote überschritten hatten.
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Weiberfastnacht: |
Die Emanzipation machte
auch vor dem einst von Männern dominierte Karneval nicht
halt. In der Weiberfastnacht regieren die Frauen, was u.a. durch das Abschneiden der Krawatten der
Männer symbolisiert wird. |
Quelle: Auszüge aus Wikipedia
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